Carsten Schneider, Bundestagsabgeordneter für Erfurt und Weimar, hat Pläne der Deutschen Bahn massiv kritisiert. Die Bahn erwägt, zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 auf der Verbindung Düsseldorf, Paderborn, Kassel und Weimar Züge zu streichen. „Die Bahn hat von Investitionen des Bundes in Milliarden-Höhe für den Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung profitiert und kann sich jetzt nicht vom Acker machen“, sagte Carsten Schneider, der sich seit Jahren im Bundestag für die Verbindung einsetzt. „Sie muss sich zu ihrer Verantwortung bekennen.“

Die Zugverbindung sei für die regionale Infrastruktur in Thüringen unverzichtbar, auch weil sie eine Zubringer-Funktion habe für Bahnkunden auf anderen Strecken. „Eine Funktion, die der Nahverkehr häufig nicht übernehmen kann“, erläuterte Schneider.

Für Carsten Schneider ist die Mitte-Deutschland-Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet, Nordhessen, Thüringen und Sachsen eine „zentrale Ost-West-Trasse“, die im Zuge der EU-Osterweiterung weiter an Bedeutung gewinnen wird. Bei einer Taktausdünnung seien Fahrgastverluste auf den ICE-Anschlussstrecken von Kassel nach Frankfurt und München bzw. Eisenach, Leipzig und Dresden zu erwarten.

Erst Ende vergangenen Jahres hatte Carsten Schneider, der haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion ist, durchgesetzt, dass aus dem Konjunkturpaket II des Bundes für die Mitte-Deutschland-Verbindung rund 24 Millionen Euro zusätzlich bereit stehen. Mit diesen Mitteln werden notwendige Modernisierungs- und Ausbauarbeiten auf der Strecke zwischen Weimar und Vieselbach sowie auch in die Gegenrichtung bis nach Gera und darüber hinaus zur sächsischen Landesgrenze finanziert. Der SPD-Politiker hatte sich für dieses Verkehrsprojekt bereits 2007 eingesetzt. Er konnte damals erreichen, dass 50 Millionen Euro für den zweigleisigen Ausbau bereitgestellt wurden.

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