Die Standortsuche für das neue Bauhausmuseum in Weimar nähert sich ihrem Abschluss. Es schien wie eine niemals enden wollende Geschichte. Aber spätestens zum 30. Juni sollen nun die Würfel fallen.

Im November 2007 konnte die SPD bei den Haushaltsverhandlungen im Bundestag durchsetzen, dass die Klassik Stiftung in Weimar 45 Millionen Euro zusätzlich vom Bund erhält. Damit sollte vor allem das Bauhaus-Museum einen repräsentativen Neubau erhalten. Allein für dieses Projekt stehen einschließlich der Ko-Finanzierung durch das Land Thüringen ca. 23 Millionen Euro zur Verfügung. Die anfängliche Euphorie in Weimar wich aber einer zunehmenden Ernüchterung über den nur schleppend vorangehende Erarbeitung einer Konzeption und die im Anschluss geführte Standortdiskussion durch die Klassik Stiftung.

Nach einer Phase langen Schweigens stellte die Stiftung vier mögliche Standorte für den Neubau vor: den Theaterplatz, den Minolplatz (früherer Standort einer Tankstelle auf dem heutigen Parkplatz an der Weimarhalle), den Frauenplan und die Mensa der Bauhaus-Universität am Ilmpark. Nachdem der Frauenplan zügig aus der Diskussion verschwunden war, sollten die verbliebenen drei Orte noch lange für Gesprächsstoff sorgen: Im Sommer 2009 favorisierte der Stadtrat den Minolplatz, der Stiftungsrat votierte jedoch für den Theaterplatz. Daraufhin einigten sich beide Seiten, den Mensastandort zu prüfen. Dieser ist nicht geeignet, ergab die Prüfung nach einem weiteren halben Jahr. Somit stehen nunmehr nur noch zwei Standorte in der Diskussion. Die neue Landesregierung bringt seither Schwung in die Debatte und will die Entscheidung forcieren. Der ursprünglich geplante Eröffnungstermin im Jahr 2012 ist trotzdem längst nicht mehr zu halten. Am Standort „Minol“ könnte frühestens im Herbst 2014 die Eröffnung gefeiert werden – am Theaterplatz sogar erst im Frühjahr 2015.

Damit es nicht zu weiteren Verzögerungen kommt, müssen sich Stadt, Land und Bund im Stiftungsrat nun zügig einigen. Dass man daran noch zweifeln kann, zeigt eine aktuelle Entwicklung: Nachdem das Kultusministerium der Bitte der SPD-Stadtratsfraktion entsprochen hatte, die Weimarer Bürgerinnen und Bürger an der abschließenden Standortfindung zu beteiligen, verkündete die Klassik Stiftung, dass diese öffentliche Anhörung am 5. März stattfinden soll – jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

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