SPD-Haushaltsexperte Carsten Schneider verteidigt das geänderte Rentenkonzept von Parteichef Gabriel. Die Absenkung des Rentenniveaus auf 43 Prozent müsse bleiben. Ansonsten drohten später höhere Beiträge.

Gerd Breker: Sie haben es in den Nachrichten gehört: In Berlin ist der SPD-Vorstand zusammengekommen, um über das Rentenkonzept von Parteichef Sigmar Gabriel zu entscheiden. Generalsekretärin Andrea Nahles erwartet großen Konsens für zentrale Teile der Vorschläge. Gabriel hatte nämlich sein Konzept nach Kritik der Parteilinken nachgebessert.

Am Telefon sind wir nun verbunden mit dem haushaltspolitischen Sprecher der SPD, Carsten Schneider. Er ist zugleich auch Sprecher des Seeheimer Kreises. Guten Tag, Herr Schneider.

Carsten Schneider: Guten Tag! Ich grüße Sie, Herr Breker.

Breker: Auch in der Nachbesserung sieht Gabriel die Angleichung der Renten in Ost und West nicht als vorrangig an. Da werden Ihre Wähler im Wahlkreis enttäuscht sein?

Schneider: Ja wissen Sie, das ist ein ganz kompliziertes Thema. Entscheidend ist, dass wir im Osten ein Rentenniveau haben, das in etwa bei 89 Prozent liegt, ein Lohnniveau von 80 Prozent. Von daher haben wir schon deutlich mehr bei den aktiven Rentnern als Rente als das, was real die Leute, die normalen Beschäftigten – damit sollte das ja eigentlich mal angehoben werden – verdienen. Ich gucke vielmehr in eine andere Gruppe, wissen Sie: die Gruppe, die zur Wende gerade vielleicht mit der Arbeit angefangen hat und danach arbeitslos wurde, unterbrochene Erwerbsbiografien haben. Die werden Probleme haben, in Zukunft eine Rente zu bekommen, obwohl sie arbeiten – mit geringen Löhnen und dementsprechend geringen Renten -, und da, finde ich, ist das, was Sigmar Gabriel vorgeschlagen hat, nämlich die Solidarrente, dass sie mehr haben als Grundsicherung, das, finde ich, ist ein entscheidender Punkt gerade für die Probleme, die in der Zukunft in Ostdeutschland auf uns zukommen werden.

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